Seilsäge - Detailbericht
Seilsägearbeiten unter Wasser im Mittellandkanal
Im Zuge einer Verbreiterung des Mittelandkanals wurde eine Betonspundwand auf einer Länge von mehreren Kilometern mit Stemmbaggern rückgebaut. Im Bereich der Ortschaft Kalkriese wird der Kanal von einem Bach durch einen Düker gequert.
Um eine Beschädigung des Dükers zu vermeiden, war es zwingend notwendig ein 4 Meter langes Teilstück der Spundwand erschütterungsfrei auszubauen. Die Firma DBT - Service GmbH aus Bramsche bekam den Auftrag und entschied sich zur Durchführung, für den Einsatz einer Seilsäge.
Der Sägeschnitt musste in einer Wassertiefe von 4 Metern waagerecht auf einer Länge von ebenfalls 4 Metern in einer Bauteilstärke von 40 bis 60 cm ausgeführt werden. Der Beton war mit Rundstählen Ø 28 mm sehr stark armiert.
Vorbereitung der Sägearbeiten
Zunächst musste der ca. 15 cm breite Spalt zwischen alter und neuer Spundwand mit Wasserlanzen von Geröll freigespült werden, um später das Seil der Seilsäge in dem Spalt bis auf den Grund des Kanals absenken zu können.
Anschließend wurden die Umlenk- und Führungsrollen am Ende eines Stahlträgers positioniert und angeschweißt. Der Träger sollte später lotrecht mit den Rollen am Grund des Kanals vor dem Kopfende der Spundwand platziert werden.
Ein rechtwinklig angeschweißter Träger diente ca. einen halben Meter über der Wasseroberfläche als Plattform für die Seilsäge. Mit Hilfe eines Tauchers sollte das Seil unter Wasser positioniert und von Zeit zu Zeit kontrolliert werden.
Die Sägearbeiten
Zum Einsatz kam eine Seilsäge der Firma Tyrolit vom Typ SK-B mit einem Hydraulikmotor von 22 ccm, sowie ein Antriebsaggregat CR-3 mit 21 KW Leistung.
Es wurden für diese Arbeit 20 Meter Seil vom Typ BSG 1 verwendet, von denen zunächst 16,5 Meter unter Wasser bewegt werden mussten. 180 bar Öldruck waren erforderlich, um das Seil frei unter Wasser laufen zu lassen. Weitere 50 bar standen dann noch für die eigentliche Sägearbeit zur Verfügung.
Nach 1 Std. 30 Min. konstanter Laufzeit waren 75 % des Sägeschnitts fertig gestellt. Es wurden nun Eisen- keile in den Schnitt getrieben um ein Absacken der Spundwand zu verhindern. Die restlichen 25 % der Sägearbeiten konnten in weiteren 30 Minuten fertig gestellt werden.
Nach dem Abbau der Sägeeinheit konnte das 20 Tonnen schwere Betonteil mit Hilfe eines Schwimmbaggers aus dem Kanal gehoben werden. Der Auftrag konnte zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers einen halben Tag schneller als geplant abgeschlossen werden.